Handball aktuell Nr.1 Saison 19/20

Handball in der Region Ein Coach für die Trainer Handballvereine gehen bisweilen ungewöhnliche Wege, um sich ihrer eigenen Zukunft zu versichern. So leistet sich die HR der Rastatter und Niederbühler Ballwerfer eigens einen Coach für die Trainer des Nachwuchses von heute; schließlich will frühzeitig daran gedacht sein, wer eines nicht so fernen Tages in die Fußstapfen einer Steffi Kleinkopf oder eines Daniel Pütsch treten soll. Letzterer, heute stv. Abteilungsleiter des SVN, war vor rund 18 Monaten selber Teil jener Delegation (zu der neben Astrid Pfliehinger noch Thomas Collet und Matze Reiche gehörten), die sich das Angebot Gustav Buchals anhörte, sein über vier Jahrzehnte angesammeltes Wissen über Didaktik und Methodik moderner Trainingslehre in die Jugendabteilung der HR einzubringen. Der heute 58-Jährige, als pfeilschneller und fintenreicher Linkshänder in den 1980er Jahren Mitglied einer Oberligamannschaft aus dem Großraum Düsseldorf, arbeitete zuletzt als Trainer der Südbadenliga Frauenmannschaft des Phönix Sinzheim; zuvor leitete er mit Siggi Oser die Geschicke der Regionalliga-Frauen der TS Ottersweier und betreute nebenher noch die A-Mädchen desselben Vereins, die fast ein Dutzendmal in Folge den Titel eines Südbadischen Meisters errangen, zudem einmal das Turnier mit den Meistern der Baden- und Württembergliga zu ihren Gunsten entschieden. Gerade die erworbener Kenntnisse bei der Betreuung ambitionierter Jugendmannschaften bilden den Grundstock, aus dem der B-Scheininhaber schöpft: „Ich habe mit 17 Jahren das erste Mal eine Jugendmannschaft eigenverantwortlich trainiert und betreut; ich hatte eine Ahnung davon, was mit der Übernahme einer männlichen C-Jugend Mannschaft, die damals im Verbandsgebiet des Niederrhein auf Top-Niveau agiert hat, auf mich zukommt“, erklärt Buchal. „Ich hab’ gewusst, was ich wollte, aber keinen Schimmer davon, wie ich das im Training erarbeiten konnte. Mir fehlten in den meisten Fällen schlicht die altersgerechten Mittel, um den Jungs wirklich was Gutes auf den Weg geben zu können.“ Diese Erfahrung von damals, Motivation genug, um sich selber in der Praxis weiterzubilden, möchte Buchal den Jugendtrainer/innen der HR zwar nicht ersparen, so aber doch Anreize und Hinweise geben, Türen öffnen, die bislang womöglich verschlossen blieben. „Manchmal hilft schon eine einfache Übung und Spiele zur Erwärmung, die auf den jeweiligen Trainingsschwerpunkt hinzielen, um den Trainern die Anregung zu geben, nach der sie bisher vergeblich gesucht hatten.“ Bei der wöchentlichen Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen gehe es meist genau darum, technische und koordinative Grundlagen zu legen: für den gut ausgeführten Pass- und Wurf, eine gute Finte um den Abwehrspieler in die gewünschte Richtung zu locken, die richtige Stellung bei der Annahme eines Angreifers, und, und und. „Wer die einfachen Werkzeuge eines Handballers beherrscht, hat Vorteile im Spiel und beim Gegner“, behauptet der HR-Coach. Es ginge im Trainingsbetrieb eben nicht darum, 9- bis 14 jährigen Jungen und Mädchen eine Körpertäuschung ‚mit eingesprungenem Rittberger‘ beizubringen. Erst einmal sollten die Kids einen Schlagwurf korrekt und unfallfrei ausführen können: „Das können ohne ständige Korrekturen eh’ die Wenigsten“, sagt Buchal. Verbessern sich über zahlreiche Wiederholungen in variierenden Übungen und Spielen die Spieler/innen einer Jugendmannschaft, stelle sich der Erfolg der jeweiligen Mannschaft na-

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